Erfolgreich auf dem Holzweg

    TRAUFFER HOLZSPIELWAREN AG – Trauffers schnitzen in der dritten Generation Kühe. Sie haben die innovative und nachhaltige Manufaktur für Holzspielsachen in Hofstetten mit einer Erlebniswelt ergänzt und so die Weichen für die Zukunft gestellt – ganz nach dem Motto «Tradition spüren und Handwerk erleben».

    (Bild: Trauffer) Nachhaltiges Schweizer Holzhandwerk: Trauffer Holzspielwaren AG verwendet ausschliesslich Schweizer Holz. Davon profitieren die Schweizer Wald­besitzer, Forstunternehmen und Sägereien.

    Wer kennt sie nicht – die Holzkuh mit den roten Flecken. Sie wurde in den 50er-Jahren schnell zum Verkaufsschlager und ist heute noch «das beste Pferd im Stall». «Unsere Spielzeug-Kuh ist ein beliebtes Souvenir, wegen den roten Flecken und dem weissen Fell ist sie als Mitbringsel bei Touristinnen und Touristen sehr beliebt», sagt Marc A. Trauffer. Er führt mit seiner Frau Brigitte das Hofstetter Unternehmen in der dritten Generation. Seine Grosseltern Alfred und Rosa legten 1938 den ersten Grundstein zur Trauffer Holzspielwaren AG in Hofstetten bei Brienz. Der gelernte Bärenschnitzer musste in den Kriegsjahren, als die Touristen ausbleiben, umdenken und kam von den geschnitzten Holzbären auf die Holzkuh. Das Unternehmen entwickelte sich zusehends. Auch die zweite Generation – Kurt und Franz Trauffer – geschäfteten über 40 Jahre ausschliesslich in Hofstetten bei Brienz. Dabei wurden die Figuren weiterentwickelt und das Sortiment ausgebaut. Im Jahr 2001 stieg mit Marc A. Trauffer die dritte Generation nach der Ausbildung zum Maurer mit 22 Jahren in den Betrieb ein. In den ersten Jahren erlernte er jeden einzelnen Arbeitsschritt in der Produktion selbst.

    24 Arbeitsschritte braucht es, um die rot gefleckte Kuh in der Grösse 2 herzustellen. «Jede einzelne Figur wird heute noch von Hand zugeschnitten, geschliffen und danach von Heimarbeiterinnen bemalt», erzählt Trauffer. Damit ist jede ein Unikat. Über die Jahre sind zu den Holzkühen aus Trauffers Manufaktur Ställe mit Bauernhoftieren und Traktoren sowie Wild- und Waldtieren dazugekommen. Selbst pinke Einhörner gibt es zu kaufen. Die neusten Kreationen aus dem Hause Trauffer sind sogenannte Muhnicorns – eine Mischung aus einem Einhorn und einer Kuh. Die Holzkreationen haben alle etwas gemeinsam: Sie sind analog, bodenständig und echt – das langjährige Erfolgsrezept des Familienbetriebs. «Genau das kommt heute gut an, ist selten geworden und macht unsere Produkte einzigartig», weiss Trauffer.

    (Bild: Trauffer) Auf die Kuh gekommen: Seit 1938 schnitzen und malen Trauffers Holzkühe & Co. – stolz und mit viel Freude führen Marc A. und Brigitte Trauffer ihre Familientradition in dritter Generation fort.

    Entdecken, spielen und lernen in der Erlebniswelt
    Zum Unternehmen gehört auch die Trauffer Erlebniswelt. Hier soll es möglich sein, die Tradition zu spüren und das Handwerk in Schnitzkursen gleich selbst auszuprobieren. «Die Idee war, die Türen zu unserer Produktion zu öffnen und zu zeigen, dass wir alles von Hand herstellen und keine CNC-Maschinen verstecken», erklärt das Unternehmerpaar. Geplant war nur eine kleine Erlebniswelt – eine Ausstellung über die Produktion und die Familiengeschichte, Fabrikführungen sowie ein Kursraum für Kuh-Schnitzkurse. Durch Inputs von Beratern und guten Freunden wuchs das «kleine Projekt» schliesslich beachtlich: Heute ist das Herzstück – die Ausstellung namens Kuhniversum – nur ein kleiner Bereich des grossen Ganzen. «Wir betreiben zudem ein Hotel mit 102 Betten, ein Bäckerei-Bistro, ein À-la-carte-Restaurant, Eventräume mit Platz für bis zu 180 Gäste, einen Shop und einen Dorfladen mit Poststelle», beschreibt Brigitte Trauffer. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt 220 Mitarbeitende.

    Tradition und Swissness
    Die Marke Trauffer steht für Tradition, Swissness, Qualität und Nachhaltigkeit. Die Produktion der Holzspielwaren besteht zu 100 Prozent aus Handwerkstradition und Handwerk: «Wir schneiden das Holz zu, stempeln die Formen der Tiere von Hand auf die Bretter, sägen, kehlen und schleifen von Hand. Genauso von Hand wird gemalt und zu guter Letzt die Ohren, Schwänze, Hörner und Glöggli montiert», erklärt Marc A. Trauffer. Lieferanten und Holz-Partner stammen ausschliesslich aus der Schweiz. Das KMU lebt tagtäglich Schweizer Qualität und Swissness – dies unterstreicht es mit seiner Mitgliedschaft bei Swiss Label.

    Die Markenschutzorganisation mit ihren typischen Schweizer Werten wie Zuverlässigkeit, Bodenständigkeit, höchste Qualität und Innovation ist auf die Marke Trauffer wie zugeschnitten: «Für uns ist dieses Label wichtig. Wir sind stolz darauf, ein echtes Schweizer Produkt produzieren zu dürfen und dies mit einem Label bestätigt zu wissen.» Nachhaltigkeit wird in der Trauffer Holzspielwaren AG seit über 80 Jahren grossgeschrieben. Nachhaltigkeit pur steckt in jedem Spielzeug, welches von Hand und aus 100 % FSC zertifiziertem Schweizer Holz hergestellt und seit jeher ohne Plastik oder Umverpackung verkauft wird. Dies ist nur ein Beispiel von vielen dafür, dass Trauffer seine Ressourcen schon seit Jahren so nutzt, dass sie über einen möglichst langen Zeitraum erhalten bleiben und nicht erschöpft werden. «Wir lassen unser Holz auf einem Lagerplatz zwei bis drei Jahre an der Natur trocknen und sparen damit sehr viel Heizöl», konkretisiert Trauffer. «Wir nutzen zudem die Abreste unserer gesamten Produktion durch eine Schnitzelheizung und Fernwärme dazu, alle unsere Gebäude inklusive Hotel und Erlebniswelt sowie weitere private Gebäude im Dorf zu heizen. Ausserdem haben wir auf den meisten unserer Betriebsgebäude Solarpanels auf den Dächern.» Für die Zukunft hat das innovative Unternehmerpaar noch viele Ideen und gleichzeitig mehrere spannende Projekte in der Pipeline – immer nach dem Motto «Machen, einfach machen.»

    Corinne Remund

    www.trauffer.ch

    Vorheriger ArtikelTradition, Technik und Natur
    Nächster ArtikelMarkus Ritter, der mächtigste Mann in Bern